Projekte
Wirksamkeit einer digitalen Schlaftherapie
Insomnie ist ein weitverbreitetes Problem in der Bevölkerung und geht oftmals mit vielfältigen psychischen und physischen Beeinträchtigungen einher. Gerade zur aktuellen Coronazeit stellen digitale Gesundheitsanwendungen eine gute Alternative zur gängigen Psychotherapie dar. Für die digitale Schlaftherapie somnio (mementor DE GmbH) konnte in der Vergangenheit eine gute Wirksamkeit nachgewiesen werden. Seitdem unterlag die Anwendung jedoch zahlreichen Überarbeitungen. An diesem Punkt setzt dieses Projekt an und evaluiert die Wirksamkeit von somnio anhand breiter Stichproben mit vielfältigen Komorbiditäten.
Aktuelles Projekt
Das aktuelle Projekt stellt eine groß angelegte Wirksamkeitsstudie des Therapieprogramms somnio anhand einer heterogenen Stichprobe dar, welche vielfältige mögliche Effekte des Therapieprogramms erhebt. Es soll unter anderem erforscht werden, welche Auswirkungen das Therapieprogramm auf das allgemeine Wohlbefinden, Träume und auf die Symptome psychischer Komorbiditäten hat. Weiterhin soll mittels eines Follow-ups die Stabilität dieser Effekte untersucht werden.
Zur Zeit sind keine Bachelor- oder Masterarbeiten zu vergeben.
Ansprechpartnerin:
Development of a Digitally Administered Short-Term Intervention Including Elements of Cognitive-Behavioral Therapy - Emphasizing Mindfulness and Third Wave
for People Suffering from Behavioral Addictions with Focus on Online Related Problems and Pathologies such as Internet Gaming Disorder
In dieser Arbeitsgruppe beschäftigen wir uns mit der Entwicklung und Durchführung einer mehrwöchigen Kurzzeitintervention für Menschen die einen subjektiven Leidensdruck hinsichtlich ihres Internetspielverhaltens berichten. Die Konzipierung dieser Intervention basiert auf „gamification principles“ und wird primär durch digitale Kontakte zu den Teilnehmern durchgeführt. Dabei wird auf bereits bestehende Behandlungskonzepte aufgebaut. Vorwiegend werden Elemente der „Dritten Welle“ der Verhaltenstherapie und Prinzipien der „Gamification“ in dem Manual integriert und es werden störungsspezifische Eigenschaften dieser klinischen Population in der Konzipierung miteinbezogen. Eine Mitarbeit in diesem Projekt bietet sich sowohl im theorie- oder literaturbezogenen Teil als auch im konzept- durchführungs- und designbezogenen Teil an.
Ansprechpartner:
Inhalte von Träumen und Alpträumen – ein lexikalischer Ansatz
Alpträume können für einen Menschen eine erhebliche Belastung darstellen. Unter anderem ist es deshalb wichtig, das Träumen besser verstehen zu können. Es konnte mehrmalig gezeigt werden dass sich Träume und Alpträume im emotionalen Erleben signifikant unterscheiden, doch zu den expliziten Inhalten gibt es bisher nur wenig Forschung. In diesem vorwiegend explorativen und prozessorientierten Projekt sollen gleich mehrere große Stichproben von Traumberichten intensiv untersucht und miteinander verglichen werden. Möglicherweise können Unterschiede auf die Häufigkeiten bestimmter Themen, als auch auf die Wortwahl in Träumen und Alpträumen gefunden werden.
Ansprechpartner:
Orthorektisches Ernährungsverhalten
Orthorektisches Ernährungsverhalten, welches seit einiger Zeit als mögliches eigenständiges Störungsbild diskutiert wird, ist gekennzeichnet durch eine Fixierung auf den ausschließlichen Verzehr von Lebensmitteln, die nach subjektiven Kriterien als gesund eingestuft werden. Die ständige gedankliche Beschäftigung mit gesunder Ernährung und Rigidität bezüglich selbst aufgestellter Ernährungsregeln sind weitere charakteristische Verhaltensweisen. Mögliche Folgen können psychosoziale Probleme sowie Mangel- oder Fehlernährung sein. Im Rahmen dieses Forschungsprojekts wurde die Düsseldorfer Orthorexie Skala (Barthels, Meyer & Pietrowsky, 2015b) entwickelt, die nach erfolgreicher Normierung und Validierung zur weiteren Erforschung des orthorektischen Ernährungsverhaltens in verschiedenen (Patienten)Stichproben eingesetzt wird. Unter anderem wird dabei der Frage nachgegangen, inwiefern orthorektisches und anorektisches Essverhalten als distinkte Phänomene gelten können.
Weiterführende Literatur:
Cena, H., Barthels, F., Cuzzolaro, M., Bratman, S., Brytek-Matera, A., Dunn, T. M. et al. (2019). Definition and diagnostic criteria for orthorexia nervosa: a narrative review of the literature Eating and Weight Disorders, 24, 209-246. doi: 10.1007/s40519-018-0606-y
Barthels, F., Meyer, F. & Pietrowsky, R. (2015). Die Düsseldorfer Orthorexie Skala - Konstruktion und Evaluation eines Fragebogens zur Erfassung orthorektischen Ernährungsverhaltens. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 44, 97-105. doi: 10.1026/1616-3443/a000310
Bratman, S. & Knight, D. (2000). Health food junkies: Overcoming the obsession with healthful eating. New York: Broadway Books.
Aktuelles Projekt:
"Ernährungsspezifische Besonderheiten von Personen mit orthorektischem Ernährungsverhalten. Zur Zeit keine Bachelor- oder Masterarbeiten zu vergeben."
Ansprechpartnerin:
Auswertungssysteme zur Beurteilung der gesundheitlichen Qualität von protokoliertem Essverhalten
Die Definition einer gesunden Ernährungsweise fällt höchst unterschiedlich aus, je nachdem, welche Ernährungsphilosophie zu Grunde gelegt wird. Aufgrund stark variierender Ansätze (z. B. vegane Ernährung, Paläodiät etc.) ist ein allgemeiner Konsens kaum möglich. Gleichzeitig ist es für die Therapie von Essstörungen von Bedeutung, Anhaltspunkte zu haben, welche Art der „gesunden, nicht-essgestörten“ Ernährungsweise angestrebt werden soll. Umgekehrt betrachtet ist es für die Orthorexieforschung relevant zu wissen, wo gesunde Ernährung anfängt und wo sie aufhört. Eine für den deutschsprachigen Raum gültige Orientierung bieten die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in Form von 10 leicht verständlichen Regeln. Diese zu operationalisieren und somit gesunde Ernährung messbar zu machen, ist Teil dieses Forschungsprojekts. Darüber hinaus wurde ein erweiterter Gesundheitsindex erarbeitet, der über die Auswertung der verzehrten Mikro- und Makronährstoffe eine faire Beurteilung verschiedenster Ernährungsstile erlaubt. Die beiden Ansätze zur Beurteilung der gesundheitlichen Qualität von protokolliertem Essverhalten bieten vielversprechende Einsatzmöglichkeiten, die im Rahmen dieses Projektes erprobt werden sollen.
Weiteführende Literatur:
Barthels, F., Amrhein, J., Scharmach, K., Meyer, F. & Pietrowsky, R. (2018). Konstruktvalidität der Düsseldorfer Orthorexie Skala: Korrelationen mit der gesundheitlichen Qualität des Essverhaltens und essstörungsspezifischen Aspekten. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 47, 109-118. doi: 0.1026/1616-3443/a000479
Keine aktuell laufenden Projekte
Keine Bachelor- und Masterarbeitsthemen zu vergeben.
Ansprechpartnerin:
Selbstbestimmungstheorie und psychische Grundbedürfnisse in der klinischen Psychologie
Deci und Ryan (1985, 2000) postulieren im Rahmen der Selbstbestimmungstheorie (Self-Determination Theory, SDT), dass optimales psychisches „Funktionieren“ und persönliches Wohlbefinden vom Grad der Erfüllung der drei Bedürfnisbereiche Autonomie (Gefühl der Freiwilligkeit von Handlungen), Kompetenz (Gefühl der Effektivität von Handlungen) und soziale Verbundenheit (Erleben von Bindungen zu anderen) abhängen. In diversen internationalen Studien wurden bereits theoretische Implikationen und praktische Anwendbarkeit der SDT (für einen Überblick siehe selfdeterminationtheory.org, 2019) empirisch untersucht. Zur Erfassung des Ausmaßes der Erfüllung der drei Grundbedürfnisse existieren verschiedene Versionen der Basic Psychological Needs Scale (Gagné, 2003), welche im Rahmen dieses Projektes in Stichproben gesunder Studierender bereits evaluiert wurden und in weiteren Studien in verschiedenen (Patienten)Stichproben zum Einsatz kommen sollen.
Weiterführende Literatur:
Deci, E. & Ryan, R. (1985). Intrinsic motivation and self-determination in human behavior. New York: Pantheon.
Deci, E. & Ryan, R. (2000). The "what" and "why" of goal pursuits: human needs and the self-determination of behavior. Psychological Inquiry, 11, 227-268. doi: 10.1207/S15327965PLI1104_01
Gagné, M. (2003). The role of autonomy support and autonomy orientation in prosocial behavior engagement. Motivation and Emotion, 27, 199-223. doi: 10.1023/A:1025007614869
selfdeterminationtheory.org. (2019). Self-Determination Theory. Zugriff am 28.05.2019, unter www.selfdeterminationtheory.org
Aktuelles Projekt:
Evaluation der deutschen Version der BPNSFS in einer klinischen Stichprobe: Alle Masterarbeits- und Bachelorarbeitsplätze sind vergeben.